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RS 018 — Friedhof am südwestlichen Abhang des koh-e asma‘i

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Friedhof am südwestlichen Abhang des koh-e asma‘i in der Nähe des ziyarat-e sakhi. Im Vordergrund zwei weisse Marmor-Grabsteine; dahinter ein Gebäude mit Kuppel und weitem Segmentbogen über der Eingangspartie. Links ist eine oben abgerundete Lehmmauer angebaut. Es handelt sich vermutlich um ein Heiligengrab (ziyarat). Im Hintergrund die Silhouette des nach Westen abfallenden Bergrückens koh-e sher darwaza.

[Filmverzeichnis:] Friedhof Nauabad.
[Photo, verso:] Heiligengrab, Kabul.

  • R. Stuckert: Fotobrief, Dezember 1941, Blatt 4: "Neben den Moscheen sind die Heiligengräber die anderen Zeugen des religiösen Lebens. Während die normalen Friedhöfe einfache Steinwüsten unterbrochen durch die monotonen Kopf- und Fussendsteine sind, so werden die Gräber der frommen Männer besonders gestaltet. Auch sie werden mit Vorliebe bei Baumgruppen angelegt, und in jedem nobleren Garten ist irgendwo das Privatheiligengrab. Jedes Dorf hat sein Heiligengrab. Aus Lehm wird ein Bogen gemauert, eine Nische oder Gewölbe, in die wieder kleine Nischen geschnitten sind zur Aufnahme von Oellämpchen, die an Festtagen angezündet werden. Und dabei sind die Fahnenstangen auch oft Stangen mit einer blechernen Hand."
  • R. Stuckert (1941): Brief an Herrn und Frau Rietmann vom Ostermontag 1941, Blatt 2 R: "Neben den Dörfern, meist in der Öde der Steppe, liegen die Friedhöfe. Das Grab ist heilig in Afghanistan, es darf nicht mehr angetastet werden. Oft ist es schwierig eine Strasse zu verbreitern weil ein Grab im Wege liegt. […] Bei neu Bestatteten oder bei 'Heiligen' steht wohl noch eine Stange mit bunten oder rot und weissen Stoffresten. Keine Blume blüht auf dem Grab, kein Name erinnert an den Toten."
  • R. Stuckert (1943): Brief an Herrn und Frau Rietmann vom 26. Juni 1943, Blatt 3: "Interessant ist auch etwas hineinzusehen in Glauben und Aberglauben. Die Heiligenverehrung und Wunscherbetung an Heiligengräbern spielt eine grosse Rolle. Meist hat jeder Heilige seine besondere Spezialität gegen Keuchhusten, für Pferde, die nicht stallen wollen etc. Bei der grossen Glaubenskraft und inneren Ueberzeugung ist es immer möglich, dass Heilungsresultate oder Wunscherfüllungen eintreten. Es scheint auch noch 'Suffi' die mohammedanischen Jogi zu geben, die in das Reich der Djins (Elementarwesenheiten) zu wirken vermögen und phantastische Heilungen hervorbringen, Gedankenlesen etc. […]"
  • L.W. Adamec (1985): Kabul and southeast Afghanistan, S. 324-338: Kabul City; S. 331: "The Muhammadan tombs vary little, except in position, from ordinary Christian ones. They are placed from north to south. They have the same shaped headstone, generally of marble, either of the costly kind imported from eastern countries, or of the native alabaster procured in the quarries of Maidan. The headstone also bears an inscribed epitaph, and is ornamented, if not with faces of angels and cherubs, with sculptured flowers and other fanciful devices. It is no uncommon circumstance among the graves of the Shiah tribes to see shields, swords and lances engraved on the tombs, commemorating the profession of the deceased, a practice observed in various parts of Persia, particularly in Kurdistan."
Image No.
RS 018
Collection
Rudolf Stuckert 1940-1946
Series
RS 000-046, Kabul 1
Format
Originalabzug 57/81 mm
Quality
gut
Place, date
Kabul, 1940
Descriptors
  • 0101. Kabul City
  • 1.57 Pictures of Landscapes, Cities
  • 3.36 Death / Burial
  • 3.822 Religious Buildings
  • Latitude / Longitude34.515700 / 69.150500

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