ERZ 038 — Die Unterkunft der Österreicher
Blick in den Innenhof eines typischen afghanischen Wohnhauses, in dem die aus russischer Kriegsgefangenschaft geflüchteten österreichischen Soldaten in Kabul zunächst untergebracht waren, dessen genaue Lage aber unbekannt ist.
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View into the courtyard of a typical Afghan residential building, where the Austrian-Hungarian soldiers, having escaped from Russian war captivity, were accommodated.
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Вид во внутренний двор типичного афганского жилого дома, в котором австрийские солдаты, бежавшие из русского плена, были первоначально размещены в Кабуле, но точное местонахождение которого неизвестно.
[Zeichnung, recto:] –
- Rybitschka-Album, Bild-Nummern: ERZ 038-2 = 17.
- Emil Rybitschka (1924): Original-Typoskript: Kapitel 7, Seite 6-7: „[…] dann führte uns der Dolmetsch und der Michmandar baschi, wie man den Obergästewart nannte, durch enge belebte Basargassen in unser Quartier, das Chabgah, zu deutsch ‚Schlafort‘, bezeichnet wurde. Der Eskorte-Kommandant und Aserschah folgten uns mit den Pferden und dem Gepäck. Wir fanden bereits 20 aus der russischen Gefangenschaft geflüchtete, österreichisch-ungarische Armee-Angehörige in diesem Asyl vor. Nach der ersten Begrüssung mit unseren Landsleuten fragte uns der Michmandar baschi nach unseren Wünschen und Bedürfnissen, da er beauftragt sei, uns vollständig auszurüsten. […] Unsere Leute erzählten, dass sie eigentlich erst seit kurzer Zeit in geordneten Verhältnissen und in dem für afghanische Begriffe guten Quartier lebten. Nachdem sie als österr.-ung. Detachement zusammengefasst worden waren durch die deutsche Expedition, seien geregelte Gebühren von den afghanischen Behörden erwirkt worden. Einzelne Professionisten hatten durch Vermittlung der deutschen Offiziere beim Umbau des Spitals, das unter der Leitung eines türkischen Arztes stand, als Maurer, Maler und Tischler Beschäftigung gefunden. Sie waren aber angewiesen worden, keine Forderungen an Löhnen zu stellen, da die Mission für diese aufkommen wollte. […] Da der deutschen Expedition eine Anzahl österr. Soldaten, die mit aus Persien gekommen waren, zugeteilt war, bestand ein reger Verkehr zwischen beiden Quartieren.“
- Emil Rybitschka (1927): Im gottgegebenen Afghanistan, Seite 40.
- Emil Rybitschka (1927): Im gottgegebenen Afghanistan, Seite 97: Stadtplan von Kabul mit dem eingezeichneten ‚Chabgah‘ = Khwabgah-Quartier von Kabul, westlich der Moschee Pul-e Kheshti.
- Sammlung Emil Rybitschka, Foto ER 017: Eine Aufnahme der drei Offiziere kurz nach ihrer Ankunft in diesem Quartier.
- Schinasi; McChesney (2016): Kabul: a history 1773-1948, S. 102: “[…] At the beginning of 1916, after the Habibiya School left the premises, Mehmankhana again provided lodging for foreigners, at this time Austro-Hungarian prisoners of war who had escaped from Samarkand and arrived unexpectedly in the Afghan capital. Rybitschka, who was in this group, relates that after being accommodated in the Khwabgah, quarter of the old city, the officers, and he was one, were transferred to large comfortable rooms in Mehmankhana while the twenty-five non-commissioned soldiers occupied the outbuildings after they had been renovated, furnished, and provided with whatever was necessary. […]”
Bild Nr.
ERZ 038
Sammlung
Emil Rybitschka, Afghanistan 1915-1920
Serie
ERZ 001-044, Federzeichnungen von Karl Maria May
Format
Originalzeichnung 51/206 mm, auf Karton 62/206 mm
Qualität
gut, leichte Stockflecken von Leim-Rückständen
Ort, Datum
Kabul, 19. Dezember 1915
Deskriptoren
Breitengrad / Längengrad34.516025 / 69.178956
Google Earth34°30'57.7"N 69°10'44.2"E / 1800 m
Google Mapshttps://maps.google.com
Zoom Earthhttps://zoom.earth
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