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ER 078 — Ramadan-Festzug mit Elefanten

Dicht gedrängte Menschenmenge, in der eine Gasse offen gehalten wird, ballt sich vor dem Eingang zur idgah-Moschee. Zwischen den Menschen stehen drei geschmückte Elefanten mit aufgebasteten howdahs (Sänften).
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Three adorned elephants in front of the idgah-Mosque, on the occasion of Ramadan festivities.

[Album:] Elefanten im Festzug (Ramasan).

  • Rybitschka-Album, Bild-Nummern: ER 078-1 = 344; ER 078-2 = 345.
  • E. Rybitschka (1924): Original-Manuskript, Kapitel 10, Seite 17: „Das Zentrum der Festlichkeiten bildet jedoch die Mesdsched-Idgah, das ist die Festmoschee, wo der Festgottesdients für die ganze Stadt mit gleichzeitiger grosser militärischer Parade stattfindet. Zu dem Rus-i-Id, das sind die Festtage nach dem Ramasanmonat, tritt der Emir mit seinem Hofe nochmals offiziell auf. […] Am letzten Festtage begibt sich der ganze Hof in prunkvoller Auffahrt zur Festmoschee, wobei vom Emir ausser herrlich aufgeschirrten Pferden oft auch prunkvolle Karossen und Elefanen mit Gold- und Silber-Decken und solch plattierten Sänften verwendet werden.“
  • E. Rybitschka (1924): Original-Manuskript, Kapitel 13 (Februar-März 1917), Seite 17-18: „Dafür entschädigte mich der Besuch des unweit davon gelegenen Elefantenstalles, wo eben ein Wärter einen wild gewordenen Bullen, der als ‚Divane‘ d.h. ‚närrisch‘ bekannt war, mit seinem Zackenspiess bändigte. Ein anderer Wärter kehrte gerade mit seinem Elefanten von der Arbeit, dem Walzen der Strasse, zurück. Alle Tiere, bis auf den ‚Narren‘, sechs an der Zahl, waren zahm und zutraulich und blinzelten uns mit ihren klugen Aeuglein an, dabei den Rüssel nach einer Gabe ausstreckend. Die Wärter erzählten uns, dass weder ihre Pfleglinge, noch sie selbst sich in Kabul wohl befänden, sondern lieber in Dschelalabad weilten, wo auch die grössere Elefantenstation sei. Wir hörten und sahen auch manch heiteres Stückchen dieser klugen Tiere. Schliesslich folgten wir der Einladung der Wärter, mit ihnen einen Spazierritt nach dem Kabulfluss zu machen, wohin die Tiere zur Tränke und zum Baden geführt wurden. Kaum war das Ziel erreicht, so lagen die Ungetüme auch schon in dem verhältnismässig wenig Wasser führenden Fluss und bald staute sich dieser an dem lebendigen Wall. Da und dort stieg gleich einem Springbrunnen ein Wasserstrahl, den die Tiere spiuelend aus ihren Rüsseln entsandten, um cdamit ihre Wärter zu duschen, die nackt auf ihnen herumsprangen und sie mit Bürsten bearbeiteten.“ „Wir hatten Glück gehabt, dass die Elefanten im Stall waren, denn gewöhnlich waren die Elefanten auf den Schlössern und an einzelnen Arbeitsorten, um die Strassenwalzen zu ziehen, Bäume zu fällen oder Lasten zu befördern. Meist trugen sie dieselben, doch wurden auch einzelne Stücke von grossem Gewicht, wie eiserne Traversen und Brückenbestandteile auf eisernen Wagen befördert. Dies waren auch die Transportmittel für die Staatsgüter, vdie von Indien geholt wurden, soweit nicht die üblichen, von Zebus und Büffeln bespannten zweirädrigen Karren benützt wurden.“ „ Nur wenn der Emir Jagden auf Wasserwild in den Tschangals, den mit Schilf bewachsenen Sümpfen im Kabuler Becken, veranstaltete, oder Festlichkeiten stattfanden, bei denen die Elefanten geschmückt im Festzuge schritten, wurden alle zusammengezogen. So auch diesmal und zwar für den Festzug des Rus-i-Id a^m Ende des Ramasanfestes.“
Image No.
ER 078
Collection
Emil Rybitschka, Afghanistan 1915-1920
Series
ER 067-100, Die afghanischen Herrscher
Format
Originalabzüge, 78/99 mm
Quality
gut, dunkel
Place, date
Kabul, Mitte Juni 1916
Descriptors
  • 0101. Kabul City
  • 1.57 Pictures of Landscapes, Cities
  • 3.35 Festivals / Celebrations
  • 4.366 Emir Habibullah (1901-1919)
  • Latitude / Longitude34.518878 / 69.191365
    Google Earth34°31'08.0"N 69°11'28.9"E / 1800 müM

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