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DHE 125 — Anthropologische Messungen an einem Nuristani

Dr. Albert Herrlich nimmt anthropologische Messungen an einem Nuristani vor, die von Dr. Klaus von Rosenstiel notiert werden. Im Hintergrund ein Felshang mit schütterem Steineichen (Quercus baloot) -Gestrüpp.

[Herrlich:] Die „Sprechstunde“ im Lager.

  • A. Herrlich (1936): Auf der Suche nach dem Urweizen, S. 627-8: „[…] Schwierig waren die Sprachaufnahmen des Sprachwissenschaftlers oder die anthropologischen Vermessungen, und oft geschah es, dass ich mit einem ‚Opfer‘ allein auf der Wiese stand, während die anderen vor den blitzenden Instrumenten geflüchtet waren. […]“; S. 629: „Die Bewohner Nuristans sind kein einheitlicher Stamm. Schon vorher war bekannt, dass sie in verschiedene Volksgruppen zerfallen. Fast jedes Tal hat eine andere Sprache, und oft mussten wir auf dem Umwege über mehrere Dolmetscher uns verständlich machen. Die Geschichte der Nuristani ist unbekannt und ihre volkliche Zugehörigkeit umstritten. Es gelang uns über 300 anthropologische Vermessungen durchzuführen, und wir hoffen, dass ihre Auswertung wie auch die Bearbeitung der Sprachaufnahmen einige Klarheit noch bringen werden. In ihrer äusseren Erscheinung sind die Nuristani oder Kafiren, wie sie früher hiessen, schon immer aufgefallen durch einen gewissen Prozentsatz grosser blondhaariger, blauäugiger Typen, die sich vollständig von den umwohnenden Völkerschaften unterschieden. Man hat in ihnen Reste der Urarier, Reste zurückgebliebener Krieger Alexander des Grossen erblickt, doch ist diese Frage, wie erwähnt, nicht geklärt.“ 
  • A. Scheibe (1937): Deutsche im Hindukusch, S. 169: „Die Gewinnung des Materials für vorliegende Abhandlung stellt eine Gemeinschaftsarbeit dar, die von Dr. K. v. Rosenstiel und mir durchgeführt wurde. […] Aus Gründen der Einheitlichkeit nahm ich die Messungen mit wenigen Ausnahmen selbst vor. Dr. v. Rosenstiel widmete sich Spezialuntersuchungen, von denen er mir für diese Abhandlung einige Lichtbildaufnahmen in dankenswerter Weise zur Verfügung stellte.“; S. 179: „[…] Wir hatten Mühe, Leute für die Messungen zu bekommen und wir hatten Mühe, diese dann durchzuführen. Oft fürchteten die Eingeborenen die blitzenden Instrumente, oft war ein Teil der Masse genommen, und die Fortsetzung wurde verweigert, oder das Photographieren erregte Anstoss. Ein ebener Boden ist in Kafiristan keine Selbstverständlichkeit, und zur Kritik unserer Körperhöhen-Zahlen möchte ich besonders auf diesen Umstand hinweisen. Das Ablegen des Turbans zur Aufnahme der Kopfmasseging nicht immer reibungslos vor sich, und die Entblössung irgendeiner Körperstelle für die Gewinnung weiterer Körpermasse hätte durch einen Entrüstungssturm die gesamte Expedition gefährden können.“ 
  • A. Herrlich (1938): Land des Lichtes, ähnliches Bild, Abb. 39: „Die ‚Sprechstunde’ im Lager“; S. 64: „In der Zwischenzeit bin ich an meine anthropologischen Messungen gegangen (Abb. 39). Zehn Einheimische holte ich mit Hilfe Bahadurs, aber als ich den ersten vor mir hatte, liefen die anderen davon. Diesen Kummer bin ich mir allmählich gewöhnt. […]“ 
  • S.-W. Breckle; M.D. Rafiqpoor (1910): Field Guide Afghanistan, S. 474, Fg-01. 
  • S.-W. Breckle; et al: Vascular plants of Afghanistan: an augmented checklist, S. 340
Image No.
DHE 125
Collection
Deutsche Hindukusch-Expedition 1935
Series
DHE 125-143, Menschen und Köpfe
Format
Glasdia: 84/99 mm
Quality
gut
Place, date
Nuristan, 1935
Descriptors
  • 1.56 Pictures of People
  • 10. Konar Province
  • 2.60 Anthropology
  • 3.128 Nuristanis/Kafirs/Kalash
  • 4.416 D Relations with Germany
  • 6.29 Foreign Research in/on Afghan.
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