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RS 003 — Wohnhaus von Rudolf und Margarethe Stuckert

|RS 003-1|

Das Wohnhaus von Rudolf und Margarethe Stuckert in der shahr-e naw von Kabul im Winter. Ein ‘modernes’ eingeschossiges Haus mit Flachdach in einem Garten, umgeben von hohen Mauern. Vor dem Haus zwei afghanische Bettgestelle (charpoi). Auf dem Höheren sitzt Frau Margarethe Stuckert in einem schwarzen Mantel. Rechts am Haus lehnt eine Leiter. Am rechten Bildrand der Gebäudeteil für Küche und Dienerzimmer.

  • R. Stuckert: Fotobrief, Dezember 1941, Photo 3: dasselbe Haus im Sommer, "Irgend eines der weissen Flachdachhäuschen bewohnen wir nun schon gut 1½ Jahre. Es ist uns sehr lieb geworden in dieser Zeit, und es verbinden sich schon eine Reihe Erinnerungen mit dem Haus. […]"
  • M. Stuckert (1941): Brief an Herr und Frau Blumenthal-Schlatter vom 17. März 1941, Blatt 1 R: "Der Winter war kurz und sehr mild, der Tiefpunkt der Kälte war auf 1800 m Höhe etwa -15°. Das Volk erlebte es dankbar, es weiss sich gegen Hitze besser zu schützen wie gegen Kälte. Die blossen Füsschen und Beine, die blaugefrorenen Händchen erschreckten immer noch genug. Frierende Menschen haben einen seltsamen Blick. Heute liegt der Schnee noch in den Tälern und auf den Gipfeln des weiten hohen Bergkranzes. Die Wölfe sind noch nicht in die Ebene zu den Menschen gekommen. Über jedem Wintertag strahlte die Sonne, 6-8 Std. oft und der Himmel war immer wolkenlos tief und blau, grünblau, türkis und Abends kalt rosa über den Bergen im Westen. […]"
  • E. Fox (1943): Travels in Afghanistan, S. 14: "Kabul is no longer a walled city; the northern section has expanded past the former city walls. But each street is walled, with barricaded entrances leading to the houses from the streets; and high thick walls separate each house and garden from its neighbour. Much of the northern section is comparatively new, for old Kabul has undergone great change in recent years, and now, more than any other part of the Kingdom, it is in a state of metamorphosis."
  • R. Stuckert (1994): Erinnerungen an Afghanistan, S. 2, Abb. 2: „Unser Haus in der Shar-e Naw von Kabul“, dazu eine Grundriss-Skizze: "Von einem Schweizer, der für einige Zeit nach Kandahar versetzt wurde, können wir das Haus vorläufig übernehmen. Es ist zum Teil möbliert und auch im Preis recht günstig. Obwohl fleissig neue Häuser gebaut werden, herrscht sonst grosser Wohnungsmangel. Unser zukünftiges Haus liegt in Shar-e Naw, in der Neustadt. Das ist ein Quartier in der Ebene mit breiten Strassen mit rechts und links vier Meter hohen Mauern mit geschlossenen Türen. Dahinter liegt in einem Garten, auch von hohen Mauern umfasst, das eingeschossige Haus. Unser Haus hat sechs Zimmer und ein Bad mit WC. Zwei Zimmer sind an einen Schweizer Architekten vermietet, Er arbeitet im Kriegsministerium. Wir sind glücklich, es so gut getroffen zu haben und freuen uns, bald unser neues Heim einrichten zu können."; S. 3: "Hinter den hohen Lehmmauern leben wir fast europäisch in einem eingeschossigen hübschen Haus in einem jungen Garten. […]"
  • M. Schinasi (2008): Kaboul 1773-1948, S. 179-180: Beschreibung der Entstehung der shahr-e nau und der dort typischen Gebäude für verwestlichte Afghanen und Ausländer.
Image No.
RS 003
Collection
Rudolf Stuckert 1940-1946
Series
RS 000-046, Kabul 1
Format
Originalabzug 48/72 mm
Quality
sehr gut, einige Flecken
Place, date
Kabul, 1940
Descriptors
  • 0101. Kabul City
  • 1.57 Pictures of Landscapes, Cities
  • 3.821 Domestic Buildings
  • Latitude / Longitude34.531700 / 69.171000

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