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RS 368 und 369 — Der Haupt-Iwan der Freitags-Moschee

|RS 368-1|

Blick vom Dach in der SE-Ecke in den Innenhof der Freitags-Moschee von Herat. Im Hintergrund der Haupt-Iwan auf der W-Seite mit den zwei kleinen (unterschiedlichen) Minarett-Türmchen vor dem Umbau von 1944.

[Filmverzeichnis:] Hauptiwan u. Minarette.

  • R. Stuckert (1994): Erinnerungen an Afghanistan, S. 48: „[…] Aus dieser Zeit [15. Jahrhundert] stammen die Reste einiger herrlicher Bauten, insbesondere der Freitagsmoschee. Meine Hauptarbeit ist es nun, dieses Bauwerk aufzunehmen, zu untersuchen und Vorschläge zu seiner Erhaltung und zur Gestaltung der Umgebung zu machen. Es ist ein seltsames Gefühl, all diese Pfeilerhallen auszumessen, während ein Mullah leise vor sich hin betet, ein anderer in einem Winkel schläft und, wie gestern, vor einer Gebetsnische ein Theologie-Student geprüft wird, ob er die Sure richtig auswendig kann und mit der richtigen Melodie und Betonung rezitiert. Wenn meine Vermessungen später aufgezeichnet sind, werde ich den Bau besser überblicken können. Leider ist von der ursprünglichen inneren Verkleidung mit Keramik-Mosaiken nur wenig übrig geblieben. Alle Bauteile haben unter der Verwitterung stark gelitten, denn sie sind meist nur schlecht gegen Regen und Schnee geschützt"; S. 52: „Abb. 56: Blick in den Hof der grossen Moschee“; „Abb 57: Aufriss der Westfassade des Innenhofes.“
  • O.v. Niedermayer; E. Diez (1924): Afganistan, Tafel 149: gleiche Ansicht.
  • E. Trinkler (1927): Quer durch Afghanistan nach Indien, S. 52: „[…] Im Innern des Moscheehofes träumte das Wasserbecken; eine grosse, blaugrüne Pinie lehnte ihre Krone an die hohen Mauern, deren Fliesenschmuck in allen Farben leuchtete, und die beiden Minarette schauten wie Wächter auf die heilige Stätte herab. Diese Moschee soll eines der ältesten Gebäude in Herat sein.“
  • K. Ziemke (1939): Als deutscher Gesandter in Afghanistan, S. 207: „[…] Es ist eine Innenhofmoschee persischen Stils, die vier Fassaden mit je einem Eiwan gehen auf den Hof. Der Haupteiwan ist durch eine Kette abgesperrt, die mir den weiteren Zugang in die hohe und tiefe gewölbte Halle mit der rechteckigen Stirnmauer verwehrt. [...] Auch ist die Moschee ersichtlich in jüngerer Zeit mehrmals instand gesetzt worden, zumal die Fassaden zwar intakt sind, jedoch die Bedeckung aus den glasierten Ziegeln an vielen Stellen fehlt. […] Die Buchstaben haben den Schriftcharakter verloren, sie sind reine Ornamentik, doch mit einigem guten Willen kann ich 'Allah' entziffern. Hof und Pfeilerhallen sind aufgeräumt, so dass kein Eindruck von Verfall aufkommt[.] […]“
  • R. N. Frye (1948): Two Timurid Monuments in Herat, in: Artibus Asiae 11/3, S. 207: diese Aufnahme: “fig. 1 The main Aiwan of the present grand mosque.”
  • D. Brandenburg (1977): Herat, S. 29: „Der hier wiedergegebene Grundriss zeigt das von der Freitagsmoschee in Isfahan her bekannte typische Bild einer alten Pfeilermoschee mit späteren Iwan-Einbauten. Der mit Ziegel gepflasterte rechteckige Innenhof misst etwa 90 x 58,5 m. Es ist der übliche Nischenhof mit je einem Iwan, einer gewölbten Halle mit rechteckiger Stirnmauer in der Mitte jeder Front, wie ihn alle grossen persischen Moscheen aufweisen. Allerdings handelt es sich hier nicht um eigentliche Nischen, sondern um Pfeilerarkaden, welche die dahinter befindlichen Pfeilerhallen gegen den Hof allerseits gleichmässig abschliessen, also einfach vorgeblendet sind, um dem Hof ein symmetrisch-monumentales Aussehen zu verleihen. Das zweite Geschoss dieser Nischenfassaden reicht bereits über die Gewölbe der dahinter liegenden Pfeilerhallen hinaus, wie die Fenster zeigen.“
  • R. Stuckert (1980): Die Grosse Moschee und das Mausoleum des Ghiyât ud-Din in Herat, in: Afghanistan Journal 7/1, S. 3: „Eines der bedeutendsten Gebäude der Stadt Herat ist die Masjid-al-Jami in der Altstadt. Durch ihre grosszügige Anlage, die hervortretenden Torbauten mit den Minaretten und ihren bunten Keramikdekorationen vermag dieses Bauwerk jeden Besucher zu begeistern. […] An der Moschee selbst wurden Eingriffe und Veränderungen vorgenommen. Die Minarette standen ursprünglich auf den grossen Turmfundamenten mit den Wendeltreppen seitlich des Hauptiwans. In Anlehnung an die runden Minarette des Ziarat-gah wurden sie nun seitlich des grossen Bogens neu aufgeführt. […]“; S. 6, diese Aufnahme: „Abb. 2: Grosse Moschee, Westseite des Hofs mit West-Îwân und den alten Türmchen.“
  • B. Glatzer (1980): Das Mausoleum und die Moschee des Ghoriden Ghiyath ud-Din in Herat, in: Afghanistan Journal 7/1, S. 11-12: „Betrachtet man Stuckerts Plan haben wir eine typische vier-iwan-Anlage vor uns, wie sie für die grossen Moscheen, madrasahs und karwan sarays Persiens und Mittelasiens typisch sind. Entwickelt wurde dieses System im Palastbau der vorislamischen Sasaniden, und es hat sich in der Profanarchitektur in Persien und Afghanistan bis in unser Jahrtausend erhalten. […] Wenn der West-iwan […] auf Grund der Inschrift an diesem Gebäude und der Bauform […] ghoridisch ist, und wir von vornherein von einer vier-iwan-Anlage ausgehen können, so muss schon wegen der Grösseverhältnisse die ghoridische Anlage mindestens die heutigen Ausmasse gehabt haben. Bewiesen wird dies durch das Südosttor am anderen Ende der Moschee mit seiner datierten Inschrift. Die übrigen drei iwane wirken wie verkleinerte Repliken des grossen West-iwans und entsprechen so wenig den ästhetischen Kanons späterer Jahrhunderte, dass wir sie auch als ghoridisch bezeichnen können.“
  • W. Ball (1981): Archaeological Gazetteer of Afghanistan, S. 447: Plan.
  • R. Samizay (1981): Islamic Architecture in Herat, S. 124: Pläne.
  • T. Allen (1981): A catalogue of the toponyms and monuments of Timurid Herat, S. 103-111.
Image No.
RS 368 und 369
Collection
Rudolf Stuckert 1940-1946
Series
RS 353-372, Herat, Moschee
Format
Originalabzug 43/58 mm
Quality
sehr gut, einige Kratzer
Place, date
Herat, November 1942
Descriptors
  • 1.57 Pictures of Landscapes, Cities
  • 2001. Shahr-i-Herat
  • 3.822 Religious Buildings
  • Latitude / Longitude34.343107 / 62.195226

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