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ERZ 008 — Kriegsgefangenenlager in Samarkand

Erster Eindruck des Lagers für kriegsgefangene k.u.k. österreichisch-ungarische Soldaten in Samarkand. Unter Bewachung werden zwei Särge durch jeweils vier Mann zur Beerdigung getragen.
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First impression of the PoW-camp for Austrian-Hungarian soldiers in Samarkand. Two coffins are being carried to a funeral by four men each while guarded.
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Первое впечатление о лагере австро-венгерских солдат в Самарканде. Два гроба несут на похороны по четыре человека, каждый из которых находится под охраной.

[Zeichnung, recto:] Das Bild das sich in Samarkand bot war ein trauriges …

  • Emil Rybitschka (1924): Original-Typoskript: Kapitel 1, Seite 13: „Da kam der Abtransport eines Teiles der Plennys nach Samarkand. Einerseits hatte ich mich selbst gemeldet, andererseits aber wurde ich gleich meinem Kameraden Tschoell vom Kommandanten als Rädelsführer und Unruhestifter strafweise in den Transport eingereiht. So fuhren wir denn im September 1915 nochmals die Strecke via Taschkent nach Süden und darüber hinaus bis Samarkand. Mein ehemaliger Regimentskamerad Schreiner hatte sich der Fluchtabsichten wegen ebenfalls freiwillig zum Transport gemeldet. Das Bild, das sich in Samarkand bot, war ein trauriges. Unter den Plennys wütete Typhus, Malaria und Ruhr und es wurden täglich bis zu 100 Mann begraben. Überall sah man nur abgezehrte, müde Gestalten.“ 
  • Emil Rybitschka (1927): Im gottgegebenen Afghanistan, Seite 3.
  • Fritz Willfort (1930): Turkestanisches Tagebuch, Seite 32-33: „Um so entsetzlicher und deprimierender war das Lager selbst, in dem wir uns befanden. Es war die Konzentrationsstelle jener bedauernswerten kriegsgefangenen Mannschaftspersonen, die als Schwerverwundete in die Gefangenschaft geraten, nunmehr aus allen russischen Spitälern hieher abtransportiert worden waren. Ein schreckliches Bild des Jammers und des Elends, Hunderte und Hunderte hilfloser Krüppel! Dem einen fehlte ein Arm oder ein Bein, dem anderen fehlten beide Beine, der dritte hatte durch einen Schrapnellschuss fast unkenntliches Gesicht, andere wälzten sich in ihren schrecklichen Schmerzen in schlechten Verbänden oder im Fieber auf den Strohmatten vor den Baracken, in denen es vor Hitze nicht auszuhalten war. Eine eigene Baracke beherbergte die unglücklichen Flecktyphuskranken, wo Mann an Mann auf den Pritschen lag und für neue Kranke erst Platz wurde, wenn man einen Toten hinaustrug.“
Image No.
ERZ 008
Collection
Emil Rybitschka, Afghanistan 1915-1920
Series
ERZ 001-044, Federzeichnungen von Karl Maria May
Format
Originalzeichnung 120/160 mm, auf Karton 145/181 mm
Quality
sehr gut, leichte Stockflecken von Leim-Rückständen
Place, date
Samarkand, September 1915
Descriptors
  • 1.56 Pictures of People
  • 2.118 Tajikistan, Uzbekistan
  • 4.366 Emir Habibullah (1901-1919)
  • 4.416 Ö Relations with Austria
  • Latitude / Longitude39.651 / 66.978
    Google Earth39°39'03.6"N 66°58'40.8"E / 740 m

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