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ER 002 — Emil Rybitschka und sein Wildschaf

Der österreichische Oberleutnant Emil Rybitschka in Felduniform im Garten von Aliabad mit dem Wildschaf-Widder (Ovis orientalis orientalis) an einer Kette; einem Geschenk des Prinzen Amanullah Khan. Im Hintergrund ist links der Gartenpavillon mit Rundbogen-Fenster und rechts das grosse Zelt der Offiziers-Messe (s.a. ER 020) zu erkennen. Rybitschka hält den Zweig eines Maulbeerbaums in der Hand, von dem das Wildschaf das Laub zupft. Dieses Wildschaf diente auch dem ungarischen Bildhauer Farago als Modell für seine Statuen (s.a. ER 063).
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The Austrian First Lieutenant Emil Rybitschka standing in the garden of Aliabad. He wears his Austrian uniform, together with a locally made wide-brimmed hat, holding a tamed ibex on an iron chain. This wild mouflon was a gift from prince Amanullah and served as a model to the Hungarian sculptor Farago for one of his statues (see ER 063). In the background on the left is the garden pavilion, on the right the officer’s mess-tent.

[Album:] Mit jungem Wildschaf (-Widder) im Garten zu Aliabad / Das Wildschaf war ein Geschenk Amanullah Chans.

[Photo, verso:] Wildschaf / Mein gezähmtes ... (Geschenk des Emirs als Prinz).

  • Rybitschka-Album, Bild-Nummern: ER 002-1 = 01b; ER 002-2 = 01.
  • Yate (1888): Northern Afghanistan or letters from the Afghan Boundary Commission, S. 354: „Our arrival at Kabul was signalised by an entertainment in real Afghan fashion. Aliabad consists of a large garden and house in the Chahar Deh valley, just at the back of the Asmai heights, and a little way to the north of the Deh Mazang gorge through which the Kabul river runs into the city. […] A narrow entrance, turning three or four times at right angles, took us into a courtyard some 20 yards square, surrounded by open rooms on three sides, and by a hamam on the fourth.” 
  • Original-Manuskript: Kapitel 18, Seite 18: „Es stand uns Offizieren je ein Zelt zum Schlafen zur Verfügung, für den Aufenthalt tagsüber und das Speisen benützten wir dagegen ein grosses luftiges Zelt gemeinsam. Als Küche richteten wir den in der Mitte des Gartens liegenden, halb verfallenen Pavillon ein, der von einem Jahrhunderte alten Weidenbaum überschattet war.“ 
  • Kapitel 18, Seite 19: „Ich selbst aber widmete meine freie Zeit soweit ich nicht durch eifrige Konversation mit unserem afghanischen Diener mit dem Studieren der afghanischen, d.h. Paschtusprache beschäftigt war, der Aufzucht eines Wildschafes. Dasselbe stammte vom Prinzen [Amanullah Khan], der es vor nicht langer Zeit erhalten hatte. Bildhauer Farago hatte das Tier zunächst bei einer seiner Arbeiten in einer Skulptur verewigt, dann war es mir nach Aliabad gebracht worden. Ich staunte, wie vorzüglich sich der junge Bock entwickelte und speziell, wie anhänglich er wurde. Ganz auffallend war, dass das Tier uns Europäer von den Afghanen zu unterscheiden wusste. Während es die letzteren, besonders wenn sie ihre luftige Nationaltracht an hatten, unbedingt kampflustig anging, rieb es sich dagegen schmeichelnd den Kopf an meinem Körper und liess sich besonders gern hinter den Ohren krauen. Sein liebstes Speil war, mich mit seinen Hörnern von rückwärts zu schieben, um mich zum Vorwärtsschreiten zu bewegen, oder aber mit mir zu rankeln, wenn ich seine Hörner fasste. Ich war oft überrascht von des Tieres Instinkt oder seiner Gefügigkeit. Nur manchmal brach eine Störrigkeit durch, die zu meistern ich dann die ganze Kraft brauchte. Dann zerrte der Bock an seiner Kette, dass sie nicht selten riss.“
  •  Rybitschka (1927): Im gottgegebenen Afghanistan, S. 121: grösserer Ausschnitt derselben Aufnahme, "Der Verfasser mit einem zahmen Wildschaf im Garten zu Aliabad."; S. 123-4: „[…] Für uns besserte sich damit die Lage zusehends. Wir wurden von unserem Gönner, dem Naib-es-saltaneh [= Sardar Nasrullah Khan], häufig empfangen […] und empfingen von ihm eine ganze Reihe Zeichen seiner Huld. So durften wir im Garten ein kleines Zeltlager beziehen und uns viel freier bewegen als bisher. […] Ich vergnügte mich oft auch damit, ein Wildschaf, das dem Bildhauer Farago als Modell gedient hatte, zu zähmen. […]. 
  •  Schinasi; McChesney (2016): Kabul – a history 1773-1948, S. 70-71: Beschreibung von Aliabad. 
Image No.
ER 002
Collection
Emil Rybitschka, Afghanistan 1915-1920
Series
ER 001-055, Österreicher und Türken
Format
Originalabzug 76/101 mm + 119/76 mm
Quality
gut
Place, date
Kabul, Juni 1918
Descriptors
  • 0101. Kabul City
  • 1.56 Pictures of People
  • 2.57 Domestic Animals
  • 4.366 Emir Habibullah (1901-1919)
  • 4.416 Ö Relations with Austria
  • Latitude / Longitude34.520427 / 69.131958
    Google Earth34°31'13.5"N 69°07'55.1"E / 1825 müM

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