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ER 131 — Einrichtung des mashinkhana

Obwohl Emil Rybitschka bei seinen Besuchen in der Stadt häufig am mashinkhana vorbei gekommen sein muss, gibt es unter seinen Fotos nur Aufnahmen der einzelnen Werkstätten und keine Aussenaufnahme der ganzen Anlage.
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Surprisingly, there are no photographs with a general view of the arsenal among the pictures taken by Emil Rybitschka, even though he must have passed this site almost daily on his way from bagh-e Babur or Aliabad to the town.

  • Sultan Mahomed Khan (1901): The life of Abdur Rahman, Amir of Afghanistan, Vol. 2, S. 19 ff. über die Einrichtung des mashinkhana: “Manufactures and industries. I know that it is a very unwise policy to purchase an elephant without first preparing food and stabling for him. In the same way it is not wise to buy machinery for making war materials and ammunition, and for articles of commerce, without first making arrangements for procuring the raw material to be worked up by the machinery, and so keeping it constantly at work. […] Internal troubles and anxieties did not allow of my giving sufficient attention to manufactures till 1885, when I went to Rawalpindi. […] At this time a French engineer named M. Jérome, was introduced to me […] I therefore engaged him in my service, with the idea and intention of starting workshops at Kabul on the modern European system.
    M. Jérome was the first European who entered my service in the capacity of engineer. […] I gave M. Jérome leave to go to India for the purpose of buying the machinery, and also to employ some other assistant engineers and Indian workmen. […] The workmen and machinery reached Kabul, but M. Jérome did not himself appear, and up to the present day I have not heard a word about him. […] I accordingly wrote to my envoy with the Indian Government, General Amir Ahmed Khan, to find out and employ another engineer at any price. […] The General employed and sent through Sultan Mahomed Khan, now Mir Munshi, an English engineer, named Mr Pyne. Mr Pyne arrived at Kabul in the first week of April, 1887. […]
    A piece of land, named Alam Ganj (the Treasury of Knowledge) was selected by me as fitting site for erecting manufactories and workshops, because it was outside the city of Kabul and still quite close to it. […] The foundation-stone was laid on the 7th of April, in a lucky hour, after the usual ceremony of distributing alms and sweet-meats to the poor.” 
  • British Library: Album mit 19 grossformatigen Innen-Aufnahmen der Werkstätten um ca. 1895. 
  • E. Rybitschka (1924): Original-Manuskript, Kapitel 13 (Februar 1916), Seite 9: „An die Parade schloss sich einige Zeit später eine Besichtigung der staatlichen Fabrikanlagen, die vornehmlich als Arsenal und Ausrüstungsstätte der Armee und des Staates dienen. Unser Besuch galt zunächst den am Südwestrand der Stadt zwischen den Bergen eingebetteten Hauptanlagen.
    Was wir im Arsenal sahen, befriedigte uns allerdings nicht. Die hier hergestellte Gewehr- und Geschütz-Munition entsprach keineswegs den Anforderungen der neueren Zeit, ebensowenig die Herstellung von Waffen. Man erzeugte hier nach englischen Modellen für die Kavallerie einschüssige Martini-Karabiner. Aus einer vom Emir Schir-Ali gegründeten Waffenreparaturwerkstätte, entstand unter dem Emir Abdur Rachman durch den deutschen Ingenieur Fleischer von der Firma Krupp und einigen englischen Ingenieuren eine Waffenfabrik, deren Kesselanlage auf Holzfeuerung eingerichtet wurde. Diese Feuerung bestand auch noch zur Zeit der Besichtigung, da wegen des Krieges die im Bau befindliche elektrische Kraftleitung vom Pandschirtal aus noch nicht fertiggestellt war. Der Emir Habibullah hatte auf die weitere Ausgestaltung der Waffenfabrik weniger Wert gelegt, und daher war die maschinelle Einrichtung ziemlich veraltet. Er war friedlichen Sinnes und legte sein Hauptaugenmerk vielmehr auf die Erbauung einer Textil- und Tuchfabrik, ferner einer Leder- und Schuhfabrik, wie auch auf die Errichtung einer Muster- und Versuchswerkstätte, verbunden mit einer Schule für alle möglichen Zweige des Gewerbes. Für diese Anlagen wurden alle fähigen Handwerker, deren der Emir habhaft werden konnte, in die staatlichen Fabriken bei kargem Lohn eingestellt. So wurden dem persönlich schaffenden Handwerk die besten Kräfte entzogen und der Herrscher durch seine gut gemeinte Verfügung mitschuldig, wenn das Kunstgewerbe, das ohnehin schwer gegen den Import zu kämpfen hatte, völlig verfiel.
    In den Werkstätten der Maschin-chane, wie die Fabriken in Kabul genannt wurden, entstanden nach europäischem Muster silberne und goldene Teekessel und die heimische Schnitzerei, Gravierung und Stickerei wurde systematisch ruiniert. Die Weberei und Tuchfabrik war jedenfalls weit beachtenswerter, waren doch ihre Erzeugnisse besonders wegen der guten Qualität des verarbeiteten Rohmaterials von besonderem Wert und selbst die Decken aus echter Kamel- und Schafwolle neben den Kabuler Schafpelzen in Indien berühmt. Auch die gewebten Stoffe konnten sicher mit europäischen konkurrieren, die Leinenweberei dagegen war noch in Entwicklung begriffen.
    Mit besonderem Interesse besichtigten wir die Leder- und Schuhfabrik. Die Gerberei war, wenn auch keineswegs mit einer europäischen Grossgerberei zu vergleichen, so doch sicher für die Verhältnisse entsprechend und gut. Dasselbe konnte von der Schuhfabrik gesagt werden. […]“ 
  • Niedermayer; Diez (1924): Afganistan, Tafel 5: Fabrikanlage von Kabul im Einschnitt der Felsberge.
  • Sammlung von Hentig, vH 098 ff.: Der Torbau zum mashinkhana und weitere Aufnahmen.
Image No.
ER 131
Collection
Emil Rybitschka, Afghanistan 1915-1920
Series
ER 129-168, Das Arsenal und die Militärschule
Place, date
Kabul, 1916
Descriptors
  • 0101. Kabul City
  • 1.57 Pictures of Landscapes, Cities
  • 4.366 Emir Habibullah (1901-1919)
  • 4.84 Military Equipment, Armaments
  • Latitude / Longitude34.513817 / 69.167268
    Google Earth34°30'49.7"N 69°10'02.2"E / 1800 müM

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